Frank Ziegele CHE Geschäftsführer Frank Ziegele

In den Bilanzen zum ersten Amtsjahr von Bettina Stark-Watzinger wünschen sich viele Bildungsexpert*innen vor allem mehr Geld. CHE Geschäftsführer Frank Ziegele plädiert dafür, zusätzlich diejenigen Reformpotenziale in den Blick zu nehmen, die wenig bis kein Geld kosten, aber dafür den Hochschulen den Alltag erleichtern.

In seiner aktuellen Kolumne für das Magazin DUZ Wissenschaft & Management (03.02.) zieht Frank Ziegele nach einem Jahr Ampel-Koalition eine gemischte erste Bilanz. Die Verstetigung und Dynamisierung des Zukunftsvertrages oder die Fortführung der Exzellenzstrategie sei ein Erfolg. Daneben aber gebe es nur kleine Schritte oder Stillstand bei den Themen BAföG, dem Digitalpakt oder der Einrichtung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation, kurz DATI.

„Neben den offensichtlichen Baustellen und Bereichen der Hochschulpolitik, bei denen eine bessere Finanzierung wünschenswert wäre, gibt es aber auch eine bisher unterschätzte, aber sehr wirksame Gestaltungsseite des Bundesbildungsministeriums, die wenig bis kein Geld kostet“, so Ziegele.

Zu diesen Ideen zähle etwa das Anstoßen einer Reform des Kapazitätsrechts, damit Hochschulen – in Absprache mit den Ländern – ihre Personal- und Studienplatzkapazitäten autonom und flexibel gestalten können. Auch könnte das Bundesbildungsministerium (BMBF) in seinen Förderprogrammen mit den flexiblen Finanzierungsregeln der Länder gleichziehen und die kameralistische Steuerungslogik konsequent hinter sich lassen. Größere Ergebnisorientierung würde den Hochschulen endlich eine strategische mehrjährige Finanzplanung ermöglichen und regelmäßige Streitigkeiten mit dem Bundesrechnungshof verhindern. Das Ministerium sieht der Professor für Wissenschaftsmanagement auch als guten Ort, Akteure der beruflichen und akademischen Bildung an einen Tisch zu bringen, um bessere Übergänge im Sinne einer nachschulischen Bildung aus einem Guss zu schaffen und zu verstetigen.

Schließlich könnte das BMBF als Multiplikator dafür sorgen, dass die Ergebnisse seiner großen Förderprogramme noch mehr in die Breite getragen werden. So seien laut Ziegele etwa in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung Innovationen in der Gestaltung von Lehrerbildung von höchster Qualität herausgekommen. Das BMBF könnte nun zusammen mit dem Hochschulmanagement darauf aufbauend einen bundesweiten Austausch darüber initiieren, um über Netzwerke oder Transferplattformen die guten lokalen Ideen nicht versickern zu lassen, sondern in die Breite zu tragen.

„Diese Ideen stehen für die große Gestaltungsmacht des BMBF auch abseits großer Fördertöpfe. Ein BMBF, dessen Rollenverständnis künftig stärker auch Facetten wie Moderator, Deregulator oder Multiplikator umfasst, kann viel Gutes für die Wissenschaft bewirken“, erläutert der CHE Geschäftsführer.

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Gute Ideen, die nichts kosten 6. Februar 2023 88.16 KB 6176 downloads

Ziegele, Frank: Gute Ideen, die nichts kosten, in: DUZ Wissenschaft & Management,...

Frank Ziegele

Geschäftsführer

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Assistenz:
Alexandra Tegethoff
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Arbeitsschwerpunkte:
Hochschulmanagement und -steuerung ,Hochschulfinanzierung und -controlling, Veränderungs- und Strategieprozesse an Hochschulen, Hochschulranking, U-Multirank, internationale Vergleichsstudien und angewandte Hochschulforschung, gesellschaftliche Verantwortung von Hochschulen, Entwicklung von Hochschulsystemen

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