Ein Diskussionspapier im Rahmen des Hochschulforum Digitalisierung entwirft basierend auf einer Workshopreihe aus dem Sommer 2023 eine Prüfungskultur von morgen: Wie sehen Vorbedingungen, ermöglichende Rahmenbedingungen sowie grundlegend Werte für Prüfungen aus, damit Hochschulen angemessen auf den technologischen Wandel reagieren können?
Seit der Corona-Pandemie und nicht zuletzt durch die Breitenwirkung generativer KI-Tools wird an den Hochschulen so intensiv wie lange nicht mehr über das Prüfen gesprochen. Doch nicht nur die Prüfungsformate an sich, sondern auch die Rahmenbedingungen und der Umgang mit Prüfungen müssen sich ändern, um angemessen auf den technologischen Wandel zu reagieren. Das Diskussionspapier nimmt dabei eine Perspektive jenseits konkreter Prüfungsszenarien ein und beschreibt in zehn Visionsaspekten Vorbedingungen, ermöglichende Rahmenbedingungen sowie grundlegende Werte zeitgemäßes Prüfens.
Das Diskussionspapier identifiziert auch grundlegende Störfelder für den Wandel der Prüfungskultur: Didaktisch Wünschenswertes stößt häufig an Grenzen des Machbaren im Sinne der Arbeitsbelastung von Prüfer*innen sowie (vermeintlicher) rechtlicher Einschränkungen. Um diese Grenzen neu auszuloten, braucht es einen umfassenden und kontinuierlichen Austausch zu Erwartungen und Bedarfen hinsichtlich des Prüfens, der alle Statusgruppen umfasst – innerhalb der einzelnen Hochschulen wie im Gesamtsystem.
Das HFD-Diskussionspapier und die darin enthaltene Vision basieren auf einer Workshopreihe im Sommer 2023, in der Studierende, Lehrende, Unterstützungsstrukturen sowie Hochschulleitungen und strategische Akteur*innen statusgruppenintern über ihre Vorstellungen und Bedarfe diskutierten.