Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Europäischem Sozialfonds (ESF) geförderte Forschungsprojekt soll einen Betrag dazu leisten, den weiterhin zu geringen Anteil von Frauen auf Professuren langfristig zu erhöhen. Dazu soll insbesondere herausgefunden werden, welche strukturellen und kulturellen Faktoren für die Erhöhung des Frauenanteils förderlich sind. Aus den Erkenntnissen sollen dann Handlungsempfehlungen für Hochschulen und Ministerien abgeleitet werden.
Ausgangspunkt für das Projekt bildet die Identifikation von rund 100 Fachbereichen ausgewählter Fächer, die sich durch einen besonders hohen Anteil an Frauen in höheren Wissenschaftlichen Qualifikationsstufen auszeichnen. Die Grundlage dafür bilden Daten, die im Rahmen der jährlichen Erhebungen zum CHE HochschulRanking generiert wurden sowie das CEWS Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten.Rund 30 dieser Fachbereiche werden einer vertieften Organisationsanalyse unterzogen: Einer Dokumentenanalyse schließen sich jeweils eine Reihe von Expert(inn)eninterviews (Mitglieder der Hochschulleitung, insbesondere mit Verantwortung für die Ressorts Gleichstellung, Studium und Lehre sowie Nachwuchsförderung, Gleichstellungsbeauftragten, (Studien)Dekan(inn)en sowie neuberufenen Professor(inn)en) an, jeweils mit dem Fokus darauf, welche Faktoren für den hohen Frauenanteil am Fachbereich verantwortlich sind.
Die Erkenntnisse aus dieser qualitativen Analyse werden mittels quantitativen Befragungen der oben genannten Personengruppen aus der Gesamtgruppe der 100 Fachbereiche empirisch abgesichert. Darüber hinaus findet eine vertiefende Datenanalyse der CHE- und CEWS-Rankingdaten in Hinblick auf die Frauenanteile statt.
Das Projekt gliedert sich in die folgenden aufeinander aufbauenden Teilschritte
1. Analyse des aktuellen Forschungsstandes
2. Analyse von Daten aus dem CHE HochschulRanking und dem CEWS HochschulRanking nach Gleichstellungsaspekten zu Identifizierung von rund 100 Best-Practice Fachbereichen. Aus dieser Gruppe werden ca. 30 Fachbereiche an etwa 10 Hochschulen für eine vertiefende Analyse ausgewählt.
3. Für die ausgewählte Gruppe von rund 30 Fachbereichen: Analyse von Dokumenten zu den strukturellen Rahmenbedingungen
4. Für die ausgewählte Gruppe: Qualitative Expert(inn)en-Interviews mit Mitgliedern der jeweiligen Hochschulleitung (insbesondere mit Verantwortung für die Ressorts Gleichstellung, Studium und Lehre sowie Nachwuchsförderung), den zentralen und dezentralen Gleichstellungsbeauftragten, (Studien)Dekan(inn)en sowie neuberufenen Professor(inn)en anhand von strukturierten Interviewleitfäden.
5. Für die Gesamtgruppe der rund 100 Good-Practice-Fachbereiche: Quantitative Befragung oder o.g. Gruppen.
6. Für die Gesamtgruppe: Befragung von rund 700 Nachwuchswissenschaftler(innen)
7. Vertiefende Analyse der Daten aus dem CHE Hochschulranking sowie dem CEWS Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten zur Identifizierung von Korrelaten eines höheren Frauenanteils.
Die anhand der Auswertung gewonnenen Erkenntnisse werden in Form eines Abschlussberichts für das BMBF zusammengestellt. Für die Hochschulen wird eine Handreichung mit Empfehlungen zum Gender Management an Hochschulen erarbeitet. Dabei werden bei der Darstellung Fragen der Übertragbarkeit und die kritischen Erfolgsfaktoren unter Berücksichtigung der jeweiligen Fachspezifika besonders hervorgehoben.
Voraussichtlich im Februar 2013 werden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlusstagung einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Einsam an der Spitze: Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft aus Sicht von Professor(inn)en in den Naturwissenschaften 534.17 KB 2427 Downloads
CHE-AP153: Im Zuge der Professor(inn)enbefragung für das CHE Hochschulranking wurden...Projektsteckbrief
- Titel: Fachkulturen und weibliche Wissenschaftskarrieren: Erfolgsfaktoren von Frauenförderung sichtbar machen
- Projektpartner: Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Projektbeginn: 01.03.2011
- Projektende: 31.08.2013
- Projektleitung: Frank Ziegele
- Projektmitarbeiter: Petra Giebisch, Cort-Denis Hachmeister