Pauschale Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf das Hochschulstudium
Das HRK-Projekt MODUS hat das CHE beauftragt, eine Studie zur „Analyse der Entwicklung, Wirkungsweisen und Potenziale pauschaler Anrechnungsverfahren in Kooperationen“ durchzuführen. Seit den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz von 2002 und 2008 ist es in Deutschland möglich, außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen auf ein Hochschulstudium unter bestimmten Voraussetzungen anrechnen zu lassen. Inzwischen haben sic h entsprechende Verfahren etabliert, die sich in individuelle, pauschale oder kombinierte Modelle differenzieren lassen. Pauschale Verfahren sind zwar besonders vorteilhaft, weil sie sowohl den Antragsteller*innen als auch den Gutachter*innen aufwändige Einzelfallprüfungen ersparen, dennoch kommen sie in der Praxis eher selten vor. Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass die Durchführung in der Regel sehr voraussetzungsvoll ist, da nur durch eine enge Kooperation zwischen hochschulischen und nicht-hochschulischen Akteuren die notwendigen Äquivalenzprüfungen vorgenommen und solide Vereinbarungen getroffen werden können. Vor diesem Hintergrund soll die vom CHE durchgeführte Studie evidenzbasierte Erkenntnisse zum Mehrwert pauschaler Anrechnungsverfahren für Hochschulen und Kooperationspartner*innen insbesondere mit Blick auf die fördernde Wirkung der Durchlässigkeit bringen. Zugleich sollen aber auch Aufwand und Herausforderungen bei der operativen Gestaltung der Kooperationsbeziehungen sowie Erfolgsfaktoren für deren Gelingen aufgezeigt werden.
Vorgehen
AP 1: Erstellung einer Systematik von Kooperationen
Im Mittelpunkt des ersten Arbeitspakets (AP) steht die Durchführung einer Desk Research zur Entwicklung einer vorläufigen Systematisierung von möglichen Kooperationsmodellen unter Berücksichtigung von Hochschulprofilen zur pauschalen Anrechnung. Auf dieser Basis wird eine vorläufige Systematik erarbeitet.
Daran schließt sich die Umsetzung der Studie an, welche in vier Schritten erfolgt:
a) Identifikation, Darstellung und Analyse geeigneter Fallbeispiele,
b) Erarbeitung eines Interviewleitfadens und Vorbereitung von Interviews mit Expert*innen,
c) Durchführung der Interviews sowie
d) Aufbereitung der Ergebnisse.
AP 3: Erarbeitung eines Leitfadens
Wesentliches Ergebnis der Studie soll ein praxisorientierter Leitfaden sein. an Dieser soll Hinweise zur erfolgreichen Initiierung bzw. zur strategischen Entwicklung sowie zur Ausgestaltung und Pflege von Bildungskooperationen bei pauschalen Anrechnungsverfahren enthalten. Zielgruppen sind einerseits Hochschulen, die bereits mit außerhochschulischen Akteur*innen kooperieren, andererseits aber auch Hochschulen, welche Bildungskooperationen aufbauen wollen. Dieser wird auf Basis der Ergebnisse der Studie konzipiert und ausgearbeitet.
Zentrale (Zwischen-)Ergebnisse der Studie werden der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen einer von HRK MODUS ausgerichteten Tagung am 2./3. Dezember 2024 sowie in einem noch nicht terminierten Webseminar präsentiert. Hinweise dazu erfolgen rechtzeitig auf der Webseite von HRK MODUS.
Projektsteckbrief
- Titel: Pauschale Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf das Hochschulstudium
- Projektpartner: HRK MODUS Mobilität und Durchlässigkeit stärken: Anerkennung und Anrechnung in Hochschulen
- Projektbeginn: 2. Mai 2024
- Projektende: 28. Februar 2025
- Projektleitung: Dr. Sigrun Nickel
- Projektmitarbeiter: Anna-Lena Thiele